Digitalisierung und Enterprise Architecture Management – Begriffsklärung

Die Digitalisierung wird als Gewinner der Corona-Krise statuiert. Jedoch kann Digitalisierung nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. In unserer Beitragsreihe betrachten wir, wie die Digitalisierung mit strategischen Capabilities zusammenhängt und wie das Management von Capabilities ein nachhaltiges Konzept unterstützen kann. Hierbei ist es zunächst wichtig sich die Begriffe „Digitalisierung“ und „Enterprise Architecture Management“ genauer anzuschauen, da die Enterprise Architecture den Rahmen für strategische Business Capabilities bildet.

Digitalisierung verändert Geschäftsmodelle

„Digitalisierung“ ist eine der meist diskutierten Herausforderungen, denen sich Unternehmen in dieser Zeit stellen müssen. Sucht man nach einer Definition des Begriffes, stößt man auf unterschiedliche Meinungen. Als Ziel der Digitalisierung wird die „Veränderung von Geschäftsmodellen durch die Verbesserung von Geschäftsprozessen aufgrund der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechniken“ genannt. [1]

Geschäftsprozesse und ihre IT-Unterstützung werden jedoch auch in der Unternehmensarchitektur abgebildet und im Enterprise Architecture Management (EAM) aktiv gestaltet:

Eine Unternehmensarchitektur beschreibt die gesamte Hard-, Middle- und Softwarelandschaft eines Unternehmens, die Prozesse und die Verbindung der einzelnen Komponenten. Die IT-Landschaften der Unternehmen sind heutzutage wesentlich komplexer als noch vor 30 Jahren: Unternehmen stellen heutzutage fast jedem Mitarbeiter einen eigenen PC und weitere Endgeräte, wie beispielsweise Tablets, zur Verfügung.

Consumerization – Mitarbeiter tragen ihre IT Affinität in die Unternehmen

Doch nicht nur die technischen Möglichkeiten haben sich erweitert, sondern auch die Affinität der Mitarbeiter, diese zu nutzen. Durch den täglichen privaten Umgang mit IT tragen die Mitarbeiter diese Selbstverständlichkeit auch in die Unternehmen. „Consumerization“ ist hier das Stichwort. Doch nicht nur die Applikationslandschaft ist betroffen, Mitarbeiter führen durch die Nutzung neuer Systeme manchmal sogar neue Prozesse in die Unternehmen ein. Consumerization betrifft also nicht nur die IT-, sondern auch die Prozesslandschaft der Unternehmen und somit die gesamten Unternehmensarchitektur.

Doch nicht nur die technischen Möglichkeiten haben sich erweitert, sondern auch die Affinität der Mitarbeiter, diese zu nutzen. Durch den täglichen privaten Umgang mit IT tragen die Mitarbeiter diese Selbstverständlichkeit auch in die Unternehmen. „Consumerization“ ist hier das Stichwort. Doch nicht nur die Applikationslandschaft ist betroffen, Mitarbeiter führen durch die Nutzung neuer Systeme manchmal sogar neue Prozesse in die Unternehmen ein. Consumerization betrifft also nicht nur die IT-, sondern auch die Prozesslandschaft der Unternehmen und somit die gesamten Unternehmensarchitektur.

Um die Entwicklung der Unternehmensarchitektur nicht sich selbst zu überlassen, sondern diese aktiv zu gestalten, führen Unternehmen Enterprise Architecture Management (EAM) ein, also das Management der Unternehmensarchitektur. Dieses hat vor allem drei wesentliche Ziele: die Schaffung von Transparenz über die gesamte Architektur, sowie das Aufdecken und Umsetzen von Integrations- und Standardisierungspotentialen um Synergieeffekte zu nutzen und somit dem Business eine optimale IT-Unterstützung zur Seite zu stellen sowie dem Unternehmen einen Kostenvorteil zu verschaffen.

Welche Schritte eine Digitalisierungsmaßnahme durchlaufen muss um ihre genannten Ziele zu erreichen und wie dies mit Enterprise Architecture Management zusammenhängt, darauf wird im zweiten Teil dieser Beitragsreihe näher eingegangen.

[1] Deloitte & Touche GmbH (2013): Digitalisierung im Mittelstand, S. 8.

Autorinnen: Melanie Huber und Constanze Riedinger